Meine politischen Standpunkte zu einigen ausgewählten Themen.
Mich faszinieren die Appenzellische Landschaft mit ihrer Streusiedlung und ihren typischen Appenzellerhäusern. Und ich habe Freude an der Vielfalt unserer 20 Dörfer im Vorder-, Mittel- und Hinterland. Für ihre Entwicklung setze ich mich ein. Dabei unterstütze ich auch Ideen für Projekte, welche neue Wege gehen. Gemeindegrenzen spielen dabei keine Rolle. Es muss uns gelingen, die Dörfer als lebendige Wohn- und Arbeitsorte zu fördern und weiterzuentwickeln.
Unsere Appenzellerhäuser, traditionell gebaut aus einheimischem Holz, sind ein unverwechselbarer Teil unserer Identität. Das sollen sie auch bleiben. Unsere Häuser müssen den Ansprüchen des modernen Lebens genügen, dabei aber ihren Charakter bewahren. Das schaffen wir, wenn wir unsere Baukultur innovativ pflegen und mit Augenmass weiterentwickeln. Ein grosses Ziel, aber ein schönes!
Anfang der 60er-Jahre hat Hermann Blumer aus Waldstatt Zimmermann gelernt. Jahrzehnte später gehört er zu den weltweit renommiertesten Holzbauingenieuren, ist Dipl. Ing. ETH/SIA und lehrt als Honorarprofessor.
Manche Berufsleute treibt ihr Wissensdurst weiter, oft auf neue Wege. Andere bleiben mit Herzblut an der Arbeit. Unser duales Schweizer Bildungssystem aus Berufslehre und Studium lässt genauso «fadengrade» wie «quere» Werdegänge zu. Dieses durchlässige System müssen wir pflegen – für unsere Traditionsbranchen genauso wie für neue hochmoderne Bereiche. Schliesslich exportieren nicht wenige Leuchtturm-Firmen hochtechnologische Güter vom Ausserrhodischen in die ganze Welt.
Als Vertreter des Kantons möchte ich zwischen den Akteuren im Bildungswesen und der Privatwirtschaft vermitteln, kreative Ideen für Beruf sowie Bildung anstossen und Projekte mit finanziellen und ideellen Beiträgen initialisieren und umsetzen.
Nicht alle Schulen bieten Tagesstrukturen oder Angebote im Bereich Kinderbetreuung, die kompatibel sind mit Erwerbsarbeit. Darüber müssen wir im Rahmen unserer Projekte und Arealentwicklungen nachdenken. Unsere Ausserrhoder Dörfer haben viel Potenzial. Ich denke zum Beispiel an Wohnformen, in denen mehrere Generationen zusammen leben und arbeiten können. Wir müssen sie so geschickt gestalten und erneuern, dass sie mit den Bedürfnissen der Ausserrhoderinnen und Ausserrhoder eine Symbiose eingehen. Zum Glück haben wir viele kompetente Architekten:innen, Planer:innen und Handwerker:innen in unserem Kanton.
Eine ausgewogene Sozialpolitik ist mir wichtig, Eigenverantwortung aber genauso. Eigenverantwortung heisst: Verantwortung tragen für sich selber und für die Gemeinschaft. Für das Ich und das Wir. Das erwarte ich auch von meinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Appenzell Ausserrhoden soll als Wohn- und Arbeitsraum für junge Menschen und Familien noch attraktiver werden, damit sie gerne Wurzeln schlagen und für das «Wir» Verantwortung übernehmen. Dafür setze ich mich ein.
Unser Schweizer Gesundheitssystem ist hervorragend und einzigartig. Das hat seinen Preis. Wir müssen die Balance zwischen einer gesunden Lebensweise und einem vernünftigen, wirtschaftlich tragbaren Gesundheitssystem finden. Mich überzeugt das Hausarzt-Modell. Die Hausärztin und der Hausarzt sind nah bei den Leuten. Sie haben den grössten Einfluss auf verhältnismässige und patientenorientierte Massnahmen.
Die Spitallandschaft wird sich verändern. An den Beispielen vom Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden und dem Spital Appenzell Innerrhoden erkennt man, dass es in der ganzen Schweiz zu einer Konzentration von regionalen Spitälern kommt. Patienten:innen wählen ihr Spital nach dem Grundsatz von Erfahrung und Fallzahlen – Nähe ist wichtig, Qualität ist wichtiger. Es ist darum verantwortbar, wenn wir als Patient:in ein Zentrumsspital innerhalb von maximal 30 Minuten erreichen können. Ich setze mich für eine koordinierte Spitalplanung in der Ostschweiz ein. Die Qualität der Leistungen muss zukunftsfähig und die Wirtschaftlichkeit muss nachhaltig sein.
Der Klimawandel ist keine Frage von linker oder rechter Politik, sondern ein Faktum. Ich setze mich mit meiner ganzen Kraft dafür ein, die Förderung von erneuerbaren Energien voranzutreiben und den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen für eine CO2-neutrale Schweiz bis 2050 zu schaffen. Der Umstieg auf erneuerbare Energien bedingt einen Technologiewandel – und der ist eine grosse Chance für den Wirtschaftsstandort Schweiz. Mit dem zukunftsgerichteten teilrevidierten Energiegesetz haben wir wichtige Weichen für die Energiezukunft von Appenzell Ausserrhoden gesetzt.
Unser Land bietet beste Voraussetzungen für Energie aus Wasser und Sonne. Allerdings können wir die Atomkraftwerke nur durch Kraftwerke ersetzen, welche konstant Energie produzieren, die so genannte Bandenergie. Dazu geeignet sind insbesondere Wasserkraft und Geothermie. Das grösste Potenzial von Appenzell Ausserrhoden für erneuerbaren Strom liegt in der Sonne. Auch Wind und Biogas haben bei uns ein gewisses Potenzial. Für unsere Mobilität setzen wir in Zukunft auf erneuerbaren Strom und auf Wasserstoff.
Appenzell Ausserrhoden ist gewiss der einzige Kanton, in dem das Stimmvolk absichtlich Chläuse in den Regierungsrat wählt, genauer gesagt: Silvesterchläuse. In meinen Jahren im Hofbachschuppel habe ich so viel Unvergessliches, Fröhliches und Berührendes erlebt. Auch den anderen Traditionen, dem Brauchtum der Kultur und dem Mutterwitz unseres schönen Kantons bin ich zutiefst verbunden.
Zu uns gehören aber auch Theater, Musik und Tanz, Malerei und Handwerk und andere Formen der Kunst. Die Geschichte der Ausserrhoder Bevölkerung zeigt uns am Beispiel des Kinderdorfes Pestalozzi in Trogen, dass wir offen sind für andere Kulturen. Wir sind solidarisch mit den Menschen aus fremden Ländern und bieten Ihnen unsere Unterstützung an. Wenn wir uns als Gesellschaft aktiv mit anderen Sitten austauschen, stärken wir unsere eigene Kultur und entwickeln sie weitsichtig und tolerant weiter. Für diesen offenen Geist setze ich mich ein.
Die Ausserrhoder Bäuerinnen und Bauern pflegen unsere vielfältige appenzellische Kulturlandschaft sorgfältig und mit viel Herzblut. Ich setze mich für eine nachhaltige Landwirtschaft ein, die gesunde, regionale und qualitativ hochstehende Lebensmittel produziert.
Es sind vor allem bäuerliche Familienbetriebe, welche die Ausserrhoder Landwirtschaft prägen. Ihr Engagement für eine tierfreundliche und ressourcenschonende Produktion soll vor allem den hauptberuflichen Bäuerinnen und Bauern eine Balance zwischen Einkommen, Arbeitsbelastung und Gesundheit ermöglichen.
Bau und Unterhalt von Bahnen und Strassen sind in der Ausserrhoder Hügellandschaft eine besondere Herausforderung. Sie müssen der natürlichen Umgebung und den Ortschaften angepasst werden, aber gleichzeitig wirtschaftlich, verhältnismässig und nachhaltig ausgerichtet sein.
Eine Region prosperiert nur mit einer guten und bezahlbaren Infrastruktur. Darum müssen wir das kantonale und kommunale Strassennetz stetig den Bedürfnissen anpassen, insbesondere auch dem Velo. Auch die Angebote beim ÖV werden laufend verbessert. Optimale Anschlüsse im Nah- und Fernverkehr machen unsere Dörfer als Wohn- und Arbeitsort attraktiv. Und sie erleichtern es, vom motorisierten Individualverkehr umzusteigen.
Wir brauchen innovative Formen des Mobilitätsmanagements. Zusammen mit unseren Partner:innen aus Wirtschaft und Verwaltung möchte ich nach neuen umweltschonenden und kombinierten Lösungen suchen. Die Mobilität der Zukunft baut wo immer möglich auf erneuerbare Energien.
Sicherheit ist Stabilität. Wir müssen die Sicherheit der Bevölkerung von Appenzell Ausserrhoden jederzeit gewährleisten. Hierzu steht das Korps der Kantonspolizei bereit, welches mit Geschick, Augenmass und Fingerspitzengefühl handeln soll.
Für unsere Sicherheit brauchen wir auch eine Armee. Subsidiär zu den Polizeiorganen steht sie der Schweizer Bevölkerung zu Verfügung. Bei Naturkatastrophen, Pandemien, Stromausfällen oder anderen Krisen muss sie jederzeit helfen können. Vor allem trägt unsere Milizarmee dazu bei, die Unabhängigkeit und Neutralität der Schweiz zu verteidigen. Das ist ihre schwierigste und komplexeste Aufgabe. Nur mit der entsprechenden Ausrüstung und Ausbildung kann sie diese auch erfüllen.
In den letzten 150 Jahren fanden in den Staaten von Europa viele Grenzverschiebungen statt. Der Krieg in der Ukraine beweist mir, dass die Schweiz auch für den Verteidigungsfall gerüstet sein muss. Ich bin überzeugt von der Milizarmee und der «bewaffneten Neutralität», für die Sicherheit unseres Landes.
Die einzigartige Landschaft des Appenzellerlandes ist unser höchstes Gut. Der Erhalt unserer natürlichen Umwelt und die Förderung der Artenvielfalt auf dem Kantonsgebiet stehen weit oben in meiner Agenda. Gemeinsam mit Gemeinden, Landwirtschaft, Forstbetrieben, Organisationen und Privatpersonen arbeitet mein Team mit mir an zahlreichen entsprechenden Projekten. Wir wollen unsere natürliche Umgebung schützen und aufwerten. Wenn uns das gelingt, können wir unseren schönen Kanton als Schatztruhe der Biodiversität an künftige Generationen übergeben.
Ich will unseren Kanton als Lebens- und Wirtschaftsstandort weiterentwickeln. Dabei suche ich die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Industrieverein, dem Gewerbeverband, der Stiftung Wirtschaftsförderung AR und der Industrie- und Handelskammer St. Gallen-Appenzell. Miteinander können wir grosse Kräfte bündeln und freisetzen, Synergien nutzen und wegweisende Projekte auf die Beine stellen.
Ein Blick auf unsere Volkswirtschaft zeigt erfreulich viele innovative Unternehmen mit Arbeit für hochqualifizierte Fachleute. Nicht wenige sind führend in der Entwicklung neuer Technologien und Produkte. Sie möchte ich unterstützen, damit sie es auch in Zukunft bleiben können.
Eine Stärke unseres Kantons ist seine Grösse und Überschaubarkeit. Durch die Nähe zu unseren Unternehmen stehe ich im ständigen Austausch und kenne ihre Anliegen. Die kurzen Wege zwischen Kanton und Privatwirtschaft schaffen Vertrauen und erleichtern eine effiziente und effektive Zusammenarbeit.